Was bedeutet dies für Auszubildende und Studenten in Bezug auf die Unterkunftssuche? Uns wurde mitgeteilt, dass die Unterkunftssuche in Aschersleben sich relativ problemlos gestaltet, da es hier viele Vermieter geben soll, welche sich auf die Bedürfnisse unserer Auszubildenden und Studenten eingestellt haben. Komplett möblierte und mit einer Küche versehene Wohnungen und/oder Zimmer in Wohngemeinschafen werden angeboten. Diese Unterkünfte können auch für kurze Zeiträume angemietet werden.

Doch wie sieht es mit der Unterkunftssuche bei einem Praktikum aus, welche im ganzen Land durchgeführt werden? Ein Auszubildender und Mitglied unserer Gewerkschaft berichtete uns seine Eindrücke. Er beschreibt diese Situation wie folgt:

„Jeder Auszubildende bekommt einen Praktikumsplatz zugewiesen, welcher örtlich nicht zwangsläufig in seiner Heimatstadt und auch nicht in Aschersleben ist. Dies hat zur Folge, dass viele Praktikanten am zugewiesenen Praktikumsort eine weitere Unterkunft suchen müssen. Um Kosten zu sparen kündigen Viele daher den bereits bestehenden Mietvertrag in Aschersleben und unterschreiben im Idealfall nun den zweiten Mietvertrag am Praktikumsort für die Dauer des Praktikums.“

Der permanente Wechsel zwischen theoretischer Unterweisung an der Fachhochschule der Polizei in Aschersleben und Berufspraktika kann demnach dazu führen, dass Auszubildende und Studenten sehr viele Mietverträge eingehen müssen. Während einer Ausbildung oder eines Studiums können dies durchaus 5 an der Zahl sein. Dies unterscheidet die Polizei von der Wirtschaft, wo es das Mietproblem zumindest in der Komplexität nicht geben dürfte.

Weiter berichtete er: „Schnell müssen viele Praktikanten feststellen, dass sich eine Unterkunftssuche problematisch erweisen kann. Wir benötigen eine kostengünstige Unterkunft, die sich möglichst am Praktikumsort befindet, möbliert ist und über eine Küchenzeile verfügt. Bei diesen Kriterien wird das Wohnungsangebot in vielen Städten schon sehr überschaubar.“

Unterkunftsmöglichkeit 1 – Hotelzimmer:

Hotelzimmer können bei den meisten Praktikanten zur Nutzung ausgeschlossen werden. Bei 60,- bis 100,- EUR pro Nacht würden die Unterkunftskosten mit ca. 1.800,- bis 3.000,- EUR zu Buche schlagen. Dazu kämen teure Lebenshaltungskosten, da Hotelzimmer in der Regel nicht über eine Küche verfügen und man sich demnach in einem Restaurant verpflegen müsste.

Unterkunftsmöglichkeit 2 – Mietwohnungen:

Die meisten Praktikanten sollen sich die Frage stellen, ob eine ganz normale Mietwohnung genutzt werden kann. Grundsätzlich ist diese Frage mit ja zu beantworten. ABER: Diese Wohnungen sind oft nicht möbliert und haben auch keine Küchenzeile. Eine Wohnung für einen relativ kurzen Zeitraum komplett einzurichten bedeutet eine hohe Privatinvestition. Der Wohnungsmarkt ist auch in Sachsen-Anhalt zudem sehr angespannt und Vermieter sind oftmals nicht gewillt Mietverträge für nur wenige Monate abzuschließen. Im Ergebnis: Eine möblierte und komplett eingerichtete Mietwohnung zu finden gleicht daher eher einem Lottogewinn!

Unterkunftsmöglichkeit 3 – Ferienwohnungen/ Monteurwohnungen:

Schnell sollen Praktikanten in ihrer Not im Internet eine Bleibe suchen. Über verschiedene Portale kann man hier Angebote über Ferienwohnungen bzw. Monteurwohnungen einholen. Bei denen stellt man recht schnell fest, dass diese zwar möbliert sind und über eine Küche verfügen, sie allerdings oft nicht für den gesamten Praktikumszeitraum angeboten werden, da sie zwischendurch ausgebucht sind. Will man diese Möglichkeit der Unterkunft nutzen, so dürfe es nicht selten der Fall sein, dass mehrere Ferienwohnungen nacheinander gemietet werden müssen. Dies bedeutet praktisch ständig umziehen zu müssen. Preislich sind Ferienwohnungen natürlich deutlich günstiger als Hotels.

Weiterführende und detaillierte Informationen können den anliegenden PDF entnommen werden.