Mitgliederinformation:
Nachwuchsprobleme bei der Polizei mit Ansage
„Polizei geht Nachwuchs aus - Mehr als jeder vierte Schüler und fast jeder fünfte Student verpasst Ziel“, mit dieser Überschrift berichtete die Volksstimme am 16.07.2024 über Nachwuchsprobleme der Landespolizei. Es hieß: „Mehr als jeder vierte Schüler und fast jeder fünfte Student wirft hin oder schafft die Prüfung in Aschersleben nicht. Die Zielzahl 7.000 Beamte im Jahr 2026 dürfte laut Innenministerium verfehlt werden.“
Weiter wurde berichtet: „Das war selbst für die Lehrer in der Polizeifachhochschule in Aschersleben überraschend, als in diesem Jahr in einer der Ausbildungsklassen etwa jeder vierte Schüler durch die Zwischenprüfung flog und damit seine Sachen packen musste. Nicht mit einberechnet ist da die Abbrecherquote, die sich schon in den letzten Jahren um zehn Prozent und mehr bewegte. Somit dürfte die Quote der Durchfaller und Abbrecher des Jahrgangs, der 2025 fertig sein soll, sogar ein Drittel betragen. Im Interview mit der Volksstimme will sich Rektor Thorsten Führing, noch nicht festlegen, sagt aber: „Zu befürchten ist es.“
Olaf Sendel ist von diesem negativen Trend nicht überrascht. „Dem öffentlichen Dienst und damit auch der Landespolizei gelingt es verständlicherweise nicht mehr so gut, junge Menschen für sich zu gewinnen. Der Polizeiberuf ist zwar schön, aber unattraktiv! Schon vor Jahren wurde das Weihnachtsgeld gestrichen und nur bruchstückhaft wieder gewährt. Auch das Urlaubsgeld wurde gestrichen, das Pensionsalter angehoben und nicht unwichtig zu wissen ist, dass im bundesweiten Vergleich aller Polizeien in Sachsen-Anhalt die niedrigste Ausbildungsvergütung gezahlt wird. Schlimmer noch, die Auszubildenden und Studierenden müssen den für den Dienst zwingend erforderlichen PKW-Führerschein und auch die Ausbildung zum Rettungsschwimmer selbst bezahlen. Allein das dürfte mit gut 4.000 Euro zu Buche schlagen. Und schließlich sind Nachtschichten, Wochenend- und Feiertagsdienste auch nicht gerade das, was sich junge Menschen wünschen. Wem Familie, Kinder und Freundschaften wichtig sind, der ist bei der Polizei schon wegen der familienunfreundlichen Arbeitszeiten fehl am Platz. Leider scheint diese Tatsache an den Köpfen der verantwortlichen Politiker abzuprallen. Die Realität wird anscheinend nicht erkannt und dann wundert man sich, wenn die Bewerberzahlen sinken oder Auszubildende und Studierende kündigen“, so Sendel!
Hier gibt es die Meldung als PDF zum Download zur eigenen Verwendung.